Selbstfürsorge beginnt im Kleinen, und wirkt

Zeigt eine Leuchttafel auf der steht "Enjoy the little things"

24. Juli – internationaler Tag der Selbstfürsorge

Ich gebe zu: Früher dachte ich, Selbstfürsorge sei sowas wie ein Schaumbad mit Kerzenschein. Oder eine Gesichtsmaske mit Gurkenscheiben – die mir dann meistens meine Hündin Holly vom Gesicht stibitzt hat, nachdem ich eingeschlafen war. Doch heute weiß ich: Selbstfürsorge hat viel mehr mit Haltung zu tun. Doch lass mich von vorne beginnen…

Da meinte meine Coachee neulich mit ernster Miene: „Ich glaube, ich habe vergessen, wie man gut zu sich selbst ist.“ – Und ich dachte: Willkommen im Club.

Manchmal verliert man sich selbst einfach aus dem Blick. Zwischen Team-Calls, Wäschebergen, durchgetakteten Kalendern und – seien wir ehrlich – den meist allerhöchsten Erwartungen an uns selbst. (Ich grüße an dieser Stelle alle Mitglieder des Clubs der inneren Antreiber.) Und gleichzeitig weiß ich:

Wenn ich gut für mich selbst sorge, kann ich auch gut für andere da sein.

Diese Erkenntnis hatte ich schon oft in meiner Zeit als Elementarpädagogin. Denn – Hand aufs Herz – Kinder sind gnadenlos ehrlich: Wenn du ganz bei ihnen bist, bekommst du das gespiegelt. Wenn du gestresst, fahrig oder innerlich abwesend bist, auch.

Damals, als ich noch mit Glitzerkleber und Butterkeksen hantierte, sprach ich mit Eltern oft genau darüber: Kinder brauchen keine perfekten Erwachsenen. Sie brauchen echte, präsente, aufrichtige.

Heute begleite ich nicht mehr die Jüngsten unserer Gesellschaft, sondern Erwachsene in Organisationen und in ihrem Eltern-Dasein. Inmitten von Entscheidungen, Umbrüchen, Lebensfragen.

Und die Botschaft ist geblieben – vielleicht sogar klarer denn je:

Selbstfürsorge ist kein Ego-Trip. Sie ist Grundlage. Startpunkt. Und manchmal auch der notwendige Rettungsanker.

Genau heute am 24. Juli ist International Self Care Day. Ein Tag, der uns erinnern will: Selbstfürsorge muss kein Wellness-Wochenende sein. Oft reicht ein Mini-Moment:

  • Ein ehrliches „Heute kann ich nicht“ – weil ich mich selbst gerade brauche.
  • Drei Minuten frische Luft – ganz bewusst.
  • Ein Nein – nicht aus Trotz, sondern aus Eigenverantwortung.
  • Oder eben ein Keks. Einfach, weil man ihn gerade will.

Übrigens: Morgen, am 25. Juli feiern wir den Geburtstag zweier Menschen, deren Wirken unsere Arbeit bei sinnvollFÜHREN maßgeblich mitbeeinflusst – und die auch zum Thema Selbstfürsorge mehr beigetragen haben, als man auf den ersten Blick meint:

  • Insoo Kim Berg, die Dancing Queen of Solutionfocus, hat uns gezeigt: „Finde heraus, was funktioniert – und tue mehr davon.“ Für sie ging es nie darum, Probleme zu analysieren, sondern darum, die Ressourcen zu sehen, die schon da sind. Selbstfürsorge heißt in diesem Sinne, das zu tun, was mir Kraft gibt. Und zwar heute. Nicht erst, wenn die Inbox leer und der Wäschekorb voll ist.
  • Und dann ist da noch unser zweites Geburtstagskind: Paul Watzlawick – der uns lehrt, dass unsere Wirklichkeit immer auch unsere Konstruktion ist. Wenn wir glauben, dass Selbstfürsorge egoistisch ist – dann ist sie es. Wenn wir aber verstehen, dass sie ein Akt der Verantwortung ist – dann kann sie zum Schlüssel werden.

Und genau da schließt sich für mich der Kreis: So wie das Kind, das plötzlich merkt, dass es eine Schleife binden kann. So wie die Führungskraft, die sich in einer Besprechung mal zurücklehnt und andere machen lässt – nicht aus Desinteresse, sondern aus Vertrauen. Oder so wie ich, wenn ich nach einem langen Tag das Keksglas aufmache – nicht als Belohnung, sondern einfach, weil ich gerade will.

Und falls du heute vergessen hast, dich selbst wichtig zu nehmen: Macht nix. Morgen ist auch ein Tag. Und übermorgen. Wir beide dürfen üben. Schritt für Schritt. Nein für Nein. Keks für Keks.

1 Kommentar
  1. Claudia Ricarda sagte:

    Liebe Daniela, wie wahr! Und so fein geschrieben, wie du Bezig nimmst auf die Zeit als Elementarpädagogin! Danke, für die Zeilen! Und in diesem Sinne: TAKE CARE! Alles Liebe , Claudia Ricarda

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert