Glück zum Selbermachen – Anleitung ganz ohne Schere und Klebstoff

Zeigt ein aufgeschlagenes Buch mit einer Hand am unteren Ende

Wie Glück entstehen darf – ganz ohne Druck, dafür mit Herz. Ein Beitrag zum Happiness Happens Day (8.8.), zum Welttag der Buchliebenden (9.8.) – und zu einer Frau, die nicht nur Systeme, sondern auch mich geprägt hat

Was bedeutet Glück – wirklich?

Glück passiert einfach so? Wie ein Sonnenstrahl, der durchs Fenster blinzelt?

Ganz sicher. Und ich glaube auch: Glück wird gemacht

Nicht mit Hokuspokus. Nicht mit Druck. Und ganz bestimmt nicht mit dem alten Klassiker: „Reiss‘ dich halt mal zusammen und sei glücklich!“.

Sondern Schritt für Schritt. Mit Entscheidungen, die wir treffen. Mit kleinen Momenten, die wir bewusst sehen. Mit einem ehrlichen: „Ich darf gut zu mir sein.“ (Daran hat uns ja der Selfcare Day im Juli ganz charmant erinnert – inklusive meiner vierbeinigen Gurkenscheibendiebin 😉

Wie wir lernen, gut zu uns zu sein

Heute ist also der Happiness Happens Day. Ein Tag, der uns sagt: Lass das Glück zu dir kommen. Und ich würde es ergänzen mit: Warte nicht nur auf’s Glück – öffne selbst die Tür.

Vielleicht hat es ja sogar schon geklingelt und steht auf deiner Fußmatte. Nur eben nicht mit lautem Trara, sondern eher mit einem leisen „Psst… ich wär‘ dann mal da“.

Denn Glück ist nicht immer spektakulär. Es ist oft leise. Still. Im Kleinen. Und zeigt sich genau dann, wenn wir uns erlauben, innezuhalten. Uns selbst zuzuhören. Wenn wir uns fragen:

  • Was ist mir heute gut gelungen?
  • Was von dem, was ich getan habe, hat anderen geholfen?
  • Was war ein kleines bisschen leichter als gestern?
  • Worauf kann ich stolz sein – auch wenn keiner klatscht?

Warum Fragen oft wertvoller sind als Antworten

Und wenn wir schon beim Innehalten sind: Da gibt es etwas, das mir immer wieder hilft, genau das zu tun: Bücher

Bücher ergänzen für mich Coachinggespräche. Sie bringen Gedanken in Bewegung. Öffnen Räume. Machen leise Aha-Momente laut. Und manchmal stellen sie genau die Frage, die ich brauche – bevor ich überhaupt weiß, dass ich sie brauche.

Zwei Bücher haben mich in den letzten Jahren besonders geprägt – als Leserin, Coach, Pädagogin, Führungskraft, Trainerin. Und allem voran: als Mensch.

In meiner Managementausbildung zur Leiterin für elementarpädagogische Einrichtungen bei der St. Nikolausstiftung (ganz liebe Grüße gehen hinaus) durfte ich Veronika und Ralph kennen und schätzen lernen – zwei Menschen mit unglaublich großem Fachwissen, mit einer beeindruckenden Haltung, mit der sie durchs Leben gehen und mit riesengroßen Herzen, mit denen sie Menschen begegnen.

Zum Abschluss der Ausbildung bekam ich von den beiden ein Geschenk mit auf den Weg: „Lies mal in dieses Buch hinein. Vielleicht findest du was für dein Team.“

„Agile Teams coachen?“ dachte ich. (Unter uns: Ich wusste damals nicht mal, was „agil“ im Arbeitskontext überhaupt bedeutet.)

Heute weiß ich: Kindergärten gehören vermutlich zu den agilsten Organisationen überhaupt: Kein Tag ist wie der andere. Pläne sind Möglichkeiten. Spontaneität gehört zum Alltag. Und Kinder sind sowieso wahre Profis in Sachen Selbstorganisation (wie übrigens jedes lebende Wesen, aber dazu komme ich noch ein anderes Mal 😉).

Das Buch hat mir geholfen, genau das bewusst zu begleiten und nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei meinem Team, bei meinen Mitmenschen, bei jeder und jedem, den ich ein Stück auf seinem Lebensweg begleiten darf: Nicht mit starren Regeln, sondern mit einer lösungsfokussierten Haltung. Mit Fokus auf Ressourcen. Auf das, was schon da ist. Und mit der Bereitschaft, gute Fragen zu stellen, statt vorschnelle Antworten zu liefern. Und das hat nicht nur mein Tun verändert – sondern auch mein Denken, mein Handeln, mein Agieren.

Und weil Glück oft dann keimen kann, wenn wir es weitergeben und teilen, habe ich mir im Rahmen dieser Ausbildung auch etwas für unsere Kinder im Kindergarten mitgenommen. Etwas, das auch nicht laut daherkommt – aber große Wirkung zeigt, ganz ohne Zauberstab.

Veronika und Ralph hatten nämlich neben den lösungsfokussierten Impulsen, Führungsthemen und Inspirationen noch etwas im Gepäck. Etwas ganz Besonderes: Zilli.

Daniela hält das Buch "Zilli Zöpfchen und die Kokosnuss" lächelnd in die Kamera.Zilli, das Mädchen mit den wilden Zöpfen und dem großen Herzen. Wow, ich war sofort begeistert – und wusste: Zilli muss mit in den Kindergarten.

Und wie ich vermutet hatte, war sie auch dort sofort der Star: Bei den Kindern. Bei den Kollegen und Kolleginnen. Im Morgenkreis. Und schon bald auch in so manchen Kinderzimmern – denn wie wir alle wissen: Was Kinder begeistert, erfahren Eltern spätestens beim Abendessen. Und so kamen schon bald die ersten Elternfragen: „Was ist das für ein Buch mit der Kokosnuss, die in der Badewanne landet?“

Wenn du dich jetzt fragst. Um was geht es denn hier? Mach dir gerne selbst ein Bild. Nur ein kleiner Spoiler: Nicht alle Mäuse mögen Käse. Und manchmal brauchen Geschenke zuerst eine Frage, um auch wirklich als Geschenk zu „landen“.

Aber kommen wir zurück: Zilli wurde zum Liebling der Kinder. Nicht, weil sie alles richtig macht – sondern weil sie gelernt hat Fragen zu stellen. Zuzuhören. Und weil sie zeigt: Schon die Jüngsten unserer Gesellschaft dürfen lernen, wie Beziehungen gelingen. 

Mara Selvini Palazzoli: Wenn Verhalten Sinn ergibt

Und wenn wir über Beziehung sprechen – dann gibt es eine Person, die dieses Thema auf ihre ganz eigene, bahnbrechende Weise geprägt hat: Eine Frau, die nicht nur Systeme, sondern auch mich tief berührt hat:

Mara Selvini Palazzoli (15.8.1916). Psychiaterin. Familientherapeutin. Systemikerin der ersten Stunde. Eine Frau, die mich geprägt hat – nicht durch laute Theorien, sondern durch ihre feine Haltung. Und anlässlich ihres Geburtstags möchte ich dir auch kurz von ihr erzählen:

Sie hat das Mailänder Modell mitentwickelt – und damit eine Perspektive eröffnet, die im Kindergartenalltag (und weit darüber hinaus) Gold wert ist. Eine Haltung, die mich tief berührt: Beobachte genau – und urteile nicht vorschnell.

Denn Verhalten ergibt immer Sinn. Immer.

Vielleicht nicht auf den ersten Blick. Vielleicht nicht nach Lehrbuch. Aber immer im Kontext. Immer mit einer Geschichte dahinter. Immer mit einem guten Grund – auch wenn wir ihn (noch) nicht kennen.

Wer so denkt, verändert Welten. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für sein Gegenüber. Und das nicht nur bei Kindern!

Mara Selvini Palazzoli hat gezeigt: Wir lösen keine Probleme, indem wir Symptome „wegmachen“. Sondern indem wir versuchen zu verstehen, in welchem System sie Sinn machen: Ein Kind, das auffällig erscheint, ist nicht das „Problem“, sondern ein Botschafter. Ein Teil eines größeren Ganzen. Und wenn wir den Kontext verstehen – die Beziehungen, Dynamiken, Erwartungen –, dann wird Veränderung möglich.

Und vielleicht ist genau das: Ein Stück vom Glück.

Gesehen werden und sehen lernen.

Zum Abschluss möchte ich dir heute noch eine Mini-Glücksübung zum Mitnehmen mitgeben

Bevor du heute schlafen gehst: Schreib – wenn du Lust dazu hast – drei Dinge auf, die dir gelungen sind. Ganz egal wie klein. Ganz egal ob jemand geklatscht hat.

Kein Journal nötig. Keine schicke App. Kein Filter. Und kein Zaubertrick. Nur du. Ein Zettel. Und dein selbstgemachtes Glück.

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