Sicherheit und Sinn – Die heimlichen Gründerväter von sinnvollFÜHREN

Sicherheit und Sinn

sinnvollFÜHREN – Den Namen haben wir für unser kleines Unternehmen aus mehreren Gründen ausgewählt – und sind damit heute, nach knapp 2 Jahren unseres Bestehens, glücklicher, als wir es jemals erhoffen konnten. Beginnen wir von ganz vorne:

Sicherheit und Sinn

SINN

Viktor Franks Lehre hat mich 2008 erreicht, als meine liebe Freundin und Kollegin Sabine Indinger mich zu einem 6-tägigen Seminar zum Thema „Sinn- und Wertorientierung in der Wirtschaft- und Arbeitswelt“ mitgenommen hat, in dem Paul Ostberg sein Lebenswerk vor Pensionsantritt mit uns großzügig geteilt hat. Ich war beeindruckt von der Kraft des Sinns in unserem Leben. Er kann uns bewegen, wenn er da ist und er sorgt für unser Ende, wenn er eines Tages verloren geht.

Je stärker der Sinn ist, den wir erkennen, desto stärker ist auch unser persönlicher Einsatz bei der Erreichung eines Ziels. Nichts anderes bewegt uns so sehr in eine bestimmte Richtung, wie der Sinn, den wir am Ende dieses Weges erkennen können. Sinn kann man allerdings niemandem geben. Jeder Mensch muss ihn für sich selbst finden. Sinn zu nehmen, ist allerdings gefährlich einfach. Oft genügt ein einziger Blick, ein einziges Wort, um Sinn zu zerstören und Menschen in ihrem Streben zu stoppen. Und dieser Umstand führt uns zum zweiten Teil unseres Namen.

FÜHREN

Wenn man das Wort Führen in Google eingibt, erhält man ungefähr 113 Millionen Ergebnisse. Es ist also unumstritten, dass richtig viele Menschen sich mit diesem Thema auseinandersetzen – und das wohl schon immer! Im Laufe der Zeit hat sich allerdings der Sinn von Führung extrem gewandelt! Während es in der Zeit der alten Griechen und Ägypter wohl darum ging, durch strategisch geschickte Führung Ländereien und Wohlstand zu sichern, war die Aufgabe von Führung zur Zeit der Industrialisierung jene, durch gezieltes Vormachen und Kontrollieren die Qualität der Arbeitsergebnisse sicherzustellen. Und jetzt, sind wir in der Zeit der Digitalisierung.

Wir wissen heute kaum noch, welche Anforderungen morgen benötigt werden. Und hier geht es vor allem darum, einen Rahmen zu spannen, in dem sich Selbstverantwortung, Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist auf allen Ebenen – vom Vorstand bis zum Facility-Management – entfalten können, damit Unternehmen mit der Geschwindigkeit des Fortschritts einigermaßen mithalten können. Eines bleibt jedoch über alle Epochen der Führung hinweg gleich: Führung ist dazu da, Sicherheit zu geben. Es ist nur die Art der Sicherheit, die wir brauchen, die sich gewandelt hat.

SICHERHEIT

Und auch Sicherheit kann uns – ähnlich wie Sinn – niemand geben. Beides entsteht in uns selbst. Alles, was Führungskräfte tun können, ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem beide, Sinn und Sicherheit, gefunden werden können. Dazu gehört ein positives Menschenbild genauso, wie der achtsame Umgang mit Sprache, der Fokus auf Erfolge, das Etablieren einer gemeinsamen erstrebenswerten Vision, der Raum für regelmäßige Reflexion, eine Lernkultur, in der der Fehler nicht nur erlaubt, sondern sogar willkommen sind und noch einiges mehr.

Wir wissen heute, dass Führung nicht mit der Verleihung eines Titels und einem Schild an der Bürotür beginnt, sondern mit der Verantwortung, alles das sicherzustellen, was Mitarbeiter brauchen, um wirksam sein zu können. Dazu gehört wohl auch die Bereitschaft, Führung hin und wieder abzugeben, anderen zu vertrauen, ihnen zu folgen. Das ist für viele wohl der schwierigste Teil moderner Führung – schließlich ist man als Führungskraft doch ergebnisverantwortlich… Führung abzugeben bedeutet nicht, dass man nicht mehr hinschauen darf! Im Gegenteil! Interesse an abgegebenen Themen gibt dem neuen Verantwortlichen Sicherheit und Rückendeckung. „Command and Control“ wird nicht ersatzlos gestrichen. Es wird sehr wohl ersetzt, und zwar durch „Reflexion und Rückendeckung“!

Die Herausforderung moderner Unternehmen liegt nicht etwa darin, schneller, billiger und besser Ergebnisse zu liefern, sondern darin, allen Beteiligten eine Arbeitsumgebung zu bieten, in der sie ein gewisses Maß an Sinn und Sicherheit finden können. Diese Aufgabe kann an keinen Berater, an keinen Coach und auch nicht an die HR-Abteilung delegiert werden. Dazu muss jede einzelne Führungskraft im Unternehmen selbst beitragen.

Wenn das gelingt, ist alles möglich.

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