Danielas Gedanken zum 1. Juni – Internationaler Kindertag und Weltelterntag
Von der Kindergartentasche zur Flipcharttasche: Gedanken über Entwicklung, Neugier – und Kekse.
Als ich klein war, wollte ich Elementarpädagogin werden. Und ich wurde es auch.
Damals hieß das noch Kindergartentante. Und für mich klang das nach ganz viel Glitzerkleber, Butterkeksen und einer Frau mit Gitarre, der ich vertrauen konnte, die mich morgens mit einem liebevollen „Guten Morgen“ begrüßte – und mittags, mit sanfter Bestimmtheit, mehrfach daran „erinnerte“, dass jetzt wirklich Ruhezeit war.
Ich mochte vieles an diesem Beruf, den ich so einige Jahre ausüben durfte. Vielleicht auch, weil es da um mehr ging als ums Basteln und Singen. Es ging um Haltung, um das Gefühl, wirksam zu sein. – Moment, ich schweife ab…
Denn eigentlich will ich davon erzählen, was geblieben ist: Heute darf ich Erwachsene oder Jugendliche begleiten – als Coach, Trainerin und oft auch als Sparringspartnerin auf der Suche nach Lösungen. Und auch wenn das Setting ein anderes ist – der Kern ist gleichgeblieben: Es geht darum, Menschen zu begleiten, die etwas in Bewegung bringen wollen, die lernen, wachsen, etwas entwickeln wollen – in sich, im Team, in ihrer Organisation.
Diese Menschen sind neugierig, mutig, offen für Neues – manchmal auch erschöpft, zweifelnd oder gerade ein bisschen festgefahren. Und dann, ganz plötzlich – manchmal mit einer einzigen Frage (oder auch mit zuversichtlichem Schweigen) – passiert etwas Leises und zugleich Großes: Sie entdecken, was schon da ist, was sie stützt, und was dabei ist, sich zu entwickeln.
Während ich das schreibe, bemerke ich: Auch in mir ist etwas geblieben. Etwas, das allen Weiterentwicklungen standgehalten und mich nie verlassen hat: Das Kind in mir. Es ist noch da – neugierig, gerechtigkeitsliebend, ziemlich direkt, wenn es etwas unfair findet, lernwillig, aufgeschlossen – und, ehrlich gesagt: fast immer hungrig ;-).
Heute – am 1. Juni – ist internationaler Kindertag (der Weltkindertag findet am 20. September statt), und gleichzeitig jährt sich zum 12. Mal der internationale Weltelterntag. Zwei Anlässe, die uns daran erinnern wollen, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, jeden Tag dazuzulernen. Und dass wir versuchen sollten – gerade in Zeiten wie diesen – füreinander da zu sein, uns gegenseitig aufzubauen, Mut zu machen, Halt zu geben. Es geht darum, zu erkennen, wie wir die Weiterentwicklung anderer unterstützen können – manchmal mit einem wertschätzenden Wort, mit einer zuversichtlichen Geste oder auch nur mit einem liebevollen Blick. Daher lade ich dich dazu ein, dich zu fragen:
Wie warst du heute für jemand anderen da?
Und falls dir gerade noch nichts einfällt – vielleicht ist dann genau jetzt ein guter Moment, darüber nachzudenken, wie du heute noch für jemanden da sein könntest – und dir damit (oder/und auch mit einem Keks) etwas Gutes zu tun.
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